PaketPosthallen-Areal München-Neuhausen – Debatte zwischen „Dornröschenschlaf“ und internationaler Metropolgestaltung –

Die Metropolregion wächst und wächst

München gilt seit Jahren als Boomtown. Ist mittlerweile die teuerste Stadt Deutschlands. Mit dem Umland Motor der sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung Bayerns und wegweisend auch für Deutschland. Touristenmagnet und erfolgreiche Verbindung zwischen urbanem Leben mit Bergen, Seen und Naherholungsgebieten in unmittelbarer Nähe.

Dies beschwört jedoch, wie überall auf der Welt, ein paar fundamentale Konflikte in der Gesellschaft herauf. Die eine Seite hätte gerne, dass das Wachstum gebremst wird – weil weitere Firmenansiedlungen die Stadt nur noch voller machen, Lärm & Schmutz verursachen, den Verkehr anwachsen lassen – die andere Seite, wie zum Beispiel Jobsuchende, möchten München aus seinem Dornröschenschlaf aufwecken. Wer Wohneigentum besitzt und selbst nutzt, will eher, dass weniger gebaut wird, schon gar nicht in der Nähe des eigenen Anwesens – ganz im Gegensatz zum händeringend Wohnungssuchenden.

Doch dann gibt es auf der ästhetischen Ebene auch noch den Konflikt zwischen den sogenannten „Bewahrern“ und „Fortschrittlichen“, der sich in München immer wieder in der Diskussion um die maximal zulässige Bauhöhe („100 Meter-Debatte“) und einen entsprechenden Bürgerentscheid aus dem Jahre 2004 widerspiegelt.

Die Frage, die Münchner bewegt: So viele wollen nach München, wegen dem Charme, der Gemütlichkeit, dem Charisma, dem wirtschaftlichen Erfolg – ist dies alles jedoch auch in Zukunft noch gewährleistet, wenn München aus allen Nähten platzt? Wenn sich jegliche Art von Verkehrsteilnehmer jeden Morgen miteinander anlegen müssen, wenn in Innenstadtbezirken die Mieten für junge Familien nicht mehr aufzubringen sind?

Die Antwort vieler: wenn München nicht mehr in die Breite wachsen kann, muss irgendwann in die Höhe ausgewichen werden.

Paket-Posthallen im Areal München-Neuhausen – Hochpunkte schaffen

All diese Aspekte manifestieren sich derzeit in der Diskussion um das geplante neue Stadtteil-Viertel auf dem ehemaligen PaketPosthallen-Gelände. Hier sollen auf fast 90 Hektar Fläche in einem zukünftigen „Urbanen Quartier“ viele neue Arbeitsplätze entstehen, viele neue Wohnungen, aber auch Hotelbetten und Sozialeinrichtungen, wie Kitas und ein Seniorenheim. Und das alles sehr verdichtet, mit zwei Hochpunkten von rund 155 Metern Höhe und umgebenden sechsstöckigen Baukörpern.

Aber: keine Mühe ohne Preis! Und das gilt es zu kommunizieren!

Denn im Gegenzug lockt der Erhalt einer denkmalgeschützten Halle, die den Mittelpunkt des städtischen Ensembles bildet: ein überdachter, aber offener Marktplatz, eine Veranstaltungslocation für Kunst, Kultur und Sport, mit festen kulturellen und sozialen Einrichtungen im Untergrund.
Und alles zusammen in der spannenden Architektur eines der berühmtesten Büros der Welt: den Schweizer Stararchitekten Herzog & de Meuron.

Kommunikation auf allen Ebenen für einen gemeinsamen Erfolg – vor allem für die Bürger Münchens

Eine proaktive Informations- und Kommunikationspolitik bereitet daher den Boden für die politischen Entscheidungsprozesse. Schon unmittelbar nach Kauf des Geländes (Herbst 2018) fand Anfang 2019 eine erste Informationsveranstaltung statt, bei der diese Vision von Gemeinsamkeit, Freizeit und lebensfrohes Wohnen für Jung und Alt in München aufgezeigt wurde.

Die konzeptionelle Entwicklung des gesamten Areals erfolgt in einem Masterplan-Verfahren, bei dem von Beginn an Vertreter des Baureferats, des Stadtrats, des Denkmalschutzes und weitere wichtige Akteure begleitend eingebunden sind.

Ende Juli 2019 wurde diese Planung zudem der Stadtgestaltungskommission vorgestellt, einem Gremium mit Vertretern der Politik, Verwaltung, des Denkmalschutzes sowie einer ganzen Reihe prominenter Architekten des In- und Auslands. Parallel dazu, noch aus der Sitzung heraus, wurden die Medien mit vorbereiteten umfangreichen Presseunterlagen versorgt – und die Öffentlichkeit damit schnell und umfassend informiert.

Tags darauf dann die zweite große Informationsveranstaltung mit der Möglichkeit für die interessierten Bürger, sich vor Ort und aus erster Hand selbst ein Bild zu machen, bei einer Podiumsdiskussion auch Fragen an die Investoren und Projektentwickler stellen zu können.

München will wachsen und München soll auch weiterhin im Geiste des Zusammenhalts wachsen. Kombiniert mit Erlebnis, urbanem Flair und Lebensqualität für alle Bürger – und es schadet München nicht, ein bisschen aus seinem Dornröschenschlaf aufzuwachen.

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